Quntis ScreenLinear Pro+ – Fairer Preis und ein paar Schwächen

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Geschrieben von Tobias

Monitor-Leuchten oder sogenannte Screenbars gibt es schon lange auf dem Markt. Heute stelle ich euch ein preiswertes Einsteigermodell vor: Die Quntis ScreenLinear Pro+. 

Jeder, der sich mit Screenbars auseinandergesetzt hat, wird die BenQ ScreenBar Halo kennen. Es handelt sich um nichts geringeres als die Speerspitze an Screenbars mit bester Verarbeitung, herausragender Lichtqualität aber eben auch einem hohen Preis von rund 170 Euro.

Auf Amazon tummeln sich zahlreiche Nachbauten zu dieser Leuchte, jede hat individuelle Stärken, aber meist noch mehr Schwächen. 

Ich habe mich auf die Suche nach einer Alternative zur ScreenBar Halo gemacht und bin bei der Quntis ScreenLinear Pro+ fündig geworden, da hier ein größerer Teil der Funktionalität der BenQ-Premiumvariante abgedeckt wird. Mit einem Preis von rund 60 Euro kostet diese auch nur ein Drittel des Originals.

Mein Video-Review auf Youtube

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Wie immer habe ich die Leuchte selbst gekauft und wurde nicht gesponsort, es handelt sich also um ein ehrliches, ungefiltertes Feedback meinerseits.

Quntis ScreenLinear Pro+: Lieferumfang

Der Lieferumfang umfasst alles, was zur Installation und der direkten Inbetriebnahme benötigt wird: Neben den Batterien für die Fernbedienung (2x AAA) ist ein USB Kabel mit einer Länge von rund 1,2m sowie mehrere Adapter als Abstandshalter für die Monitormontage enthalten.

Der schnellen Installation steht also nichts im Wege.

Quntis ScreenLinear Pro+ : Technische Daten

Den Preis von rund 65 Euro habe ich euch ja schon verraten. Für diesen Geldeinsatz bekommt ihr eine 51cm breite Leuchte, die auf dem Monitor platziert wird. An ihr ist ein (in der neusten Variante der Leuchte) rund 500g schweres Gegengewicht angebracht, welches für einen stabilen Halt auf dem Bildschirm sorgt.

Mittels der mitgelieferten Abstandshalter sowie dem federgelagerten Haltesystem lässt sich die Quntis ScreenLinear Pro+ gut an die meisten Monitore anpassen – der Hersteller verspricht sogar die Installation an Curved-Monitoren sowie Bildschirmen mit einer Dicke von 0,3 cm bis 6cm. 

Der Abstrahlwinkel lässt sich um 45 Grad verstellen, ein Licht-Sensor ermöglicht die automatische Einstellung der Helligkeit angepasst an das Umgebungslicht. Die Lichttemperatur wird hingegen manuell eingestellt. Hier steht ein Einstellbereich von 3000 bis 6500 Kelvin zur Verfügung. Die Helligkeit der Lightbar lässt sich individuell dimmen, in der hellsten, kaltweisen Einstellung sollen laut Hersteller mehr als 700 Lux möglich sein. Mit dem eingebauten Lichtsensor lässt sich die Helligkeit automatisch an das Umgebungslicht anpassen. Die Lichtfarbe wird hierbei nicht verändert. Insgesamt verbaut Quntis 78 LEDs, 39 kaltweise und 39 warmweise.

Quntis ScreenLinear Pro+ : Verarbeitungsqualität

Die Qunits ScreenLinear Pro+ ist grundsätzlich solide verarbeitet. Der Leuchtenkörper besteht aus Aluminium, der Funktaster sowie die gesamte „Montagematerialien“ am Lampenkörper sind aus Kunststoff gefertigt. Farblich ist die gesamte Leuchte in einem dunklen Anthrazit, fast schon schwarz gehalten, ein blauer Zierstreifen säumt den Funktaster.

Dennoch macht sich hier der relativ günstige Verkaufspreis von rund 60 Euro bemerkbar, denn gerade die Monitorhalterung wirkt dann doch etwas „klapprig“. In meinem Review-Video seht ihr deutlich was ich meine. Außerdem knarzt der gesamte Kunststoff an der Leuchtenhalterung und lässt sich leicht verdrehen. Hier hätte Quntis durchaus ein paar Euro mehr investieren können, um eine höhere Stabilität zu erlangen.

Wer eine BenQ-Screenbar kennt, der wird von der Qualität der Quntis nicht überzeugt sein – dafür kostet diese auch mal rund 60 Prozent weniger als das Original.

Ähnlich sieht es beim Funktaster aus. Er erfüllt seinen Zweck, aber gerade oben das Tast-Drehrad, welches für die Einstellung der Farbtemperatur genutzt wird, wirkt extrem billig. Durch die mittlere Poti-Aufhängung kippt dieser drehbare „Deckel“ nach allen Seiten, lässt sich außerdem ultraleicht verstellen. Für mich ist es hier wirklich die Frage, wie lange der darunterliegende Poti diese Verrenkungen mitmacht. 

Das „Große Drehrad“ an der Seite zur Verstellung der Helligkeit hingegen funktioniert tadellos. Einzig der große Drehweg im Verhältnis zur Helligkeitsänderung könnte hier kritisiert werden: Ihr müsst regelrecht „umfangreich“ am „Rad drehen“, bis sich etwas an der Helligkeit verändert. Da ist die BenQ viel direkter.

Auf Touch-Sensortasten und individuelle Lieblingsprogramme müsst ihr verzichten. Die Quntis merkt sich die letzte Einstellung und lädt diese automatisch wieder.

Kritik: Beim verstellen der Helligkeit erreicht man ultraleicht das Verstellrad für die Farbtemperatur, die Folge ist klar: Man verstellt statt der Helligkeit häufig auch die Farbtemperatur. Hier muss man darauf achten, wie man das Verstellrad tatsächlich angreifst.

Auch hier macht sich der Preisunterschied zur originalen BenQ-Leuchte durchaus bemerkbar.

Alles in allem dürfte die Quntis ScreenLinear Pro+ jedoch gerade diejenigen zufrieden stellen, die zum einen nicht hunderte Euro in eine Schreibtischleuchte stecken wollen oder können, zum anderen aber auch die, die aufgrund vielleicht geringer Nutzung nicht unbedingt ein Highend-Produkt wie die Screenbar Halo von BenQ benötigen.

Einen wichtigen Punkt muss ich anmerken: Der USB-Port ist derart tief im Gehäuse verbaut, dass mehrere USB-C-Kabel, die ich hier standardmäßig verwende, keinen Kontakt zum Port herstellen konnten. Solltet ihr also nicht das mitgelieferte Kabel nutzen, achtet auf „wenig Kunststoff-Ummantelung“ am vorderen Port!

Quntis ScreenLinear Pro+: Die Lichtausbeute

Grundsätzlich sorgt die preiswerte Quntis-Screenbar für genügend Lichtausbeute am Schreibtisch. Die Helligkeit lässt sich von 5% bis 100% regeln, die Farbtemperatur lässt sich individuell einstellen, ohne dass man jedoch sieht, wo man gerade bei der Regelung ist. Wieviel Prozent Helligkeit genutzt wird? Keine Ahnung, all diese Infos gibt der Taster im Gegensatz zur Screenbar Halo, die mittels Led-Punkten zumindest anzeigt, wo man sich im Verstellbereich gerade befindet, nicht her.

Auch fehlt im Gegensatz zur Screenbar Halo die zweite Leuchte, also die „Hinter-Bildschirm-Beleuchtung“, die sich in der Praxis tatsächlich als nützlich erweist. Bei Quntis erhält man hier eben eine Schreibtischleuchte mit guter Lichtstärke, ohne weiteren Schnickschnack.

Die Helligkeit reicht aus meiner Sicht für die meisten Personen aus und unterscheidet sich auch von der Screenbar Halo nicht merklich – außer, man schaltet bei der Halo die zweite Leuchte ab, dann nämlich bekommt die Frontleuchte noch einmal einen richtigen Boost und die Helligkeit steigt um ca. 20 % an. Dann kann die Quntis nicht mehr mithalten. 

Ich denke, dass die Screenbar in Sachen Lichtausbeute viele Käufer zufriedenstellen wird. Ja, bei BenQ bekommt man mehr Licht und eine rückwärtige Beleuchtung, dafür zahlt man den dreifachen Preis. Gerade im Bereich der Hobby-Nutzer, die nicht zehn Stunden am Tag die Tischleuchte nutzen, werden damit zufrieden sein, so lange man mit den genannten Qualitätseinbußen leben kann.

Quntis ScreenLinear Pro+: Das Testfazit

Vergleicht man die Quntis ScreenLinear Pro+ mit der BenQ Screenbar Halo wird man feststellen müssen, dass die drei Mal so teure Screenbar Halo in allen Bereichen besser ist, als das preiswerte Modell von Quntis: Der Sensor-Taster ist weiter entwickelt, man hat Speichermöglichkeiten, Anzeigen und kann dort im Prinzip zwei Leuchtmodi auf einmal bedienen. Die maximale Helligkeit des BenQ Originals ist heller, man hat eine Hintergrundbeleuchtung und man erhält eine Premium-Verarbeitungsqualität in allen Bereichen.

All dies bietet die Quntis nicht. Dafür bekommt man bei der ScreenLinaer Pro+ alles, was der nichtprofessionelle Anwender braucht: Eine helle Screenbar mit Funkaster, eine flexible Montageaufhängung, flackerfreies Licht, das in Farbtemperatur und Helligkeit eingestellt werden kann sowie einen Lichtsensor, der automatisch die Helligkeit regelt. 

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Zuletzt aktualisiert am 27. April 2024 um 3:47 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Abstriche muss man bei der Verarbeitungsqualität der Monitorhalterung und des Funktasters machen und man verzichtet auf die Monitor-Hintergrundbeleuchtung, die ich persönlich als durchaus angenehm empfinde.

Dafür wird die Geldbörse mit nur rund 60 Euro belastet, statt mit 180 Euro bei der Screenbar Halo von BenQ.

Wer also nicht über Stunden hinweg vor dem PC Monitor sitzt und daher eine intensive Nutzung einer Screenbar anstrebt, könnte sich durchaus die preiswerte Quntis-Alternative näher anschauen. Wem ein Anschaffungspreis von 180 Euro keine Tränen in die Augen treibt, wert auf hohe Verarbeitungsqualität legt und die Leuchte auch täglich stundenlang nutzt, sollte sich eher auf die Screenbar Halo fokussieren.

Für mich ist die Quntis ScreenLinear Pro+ eine super Preis-Leistungs-Alternative, für die ich mich privat entschieden hätte, sofern ich nicht berufsbedingt täglich zehn Stunden am Monitor verbringen würde und daher recht häufig an der Screenbar oder dem Taster herumfummeln würde. 

Empfehlung!

Testergebnisse & Fazit

Summary

Bei der ScreenLinear Pro+ bekommt man alles, was der nichtprofessionelle Anwender braucht: Eine helle Screenbar mit Funkaster, eine flexible Montageaufhängung, flackerfreies Licht, das in Farbtemperatur und Helligkeit eingestellt werden kann sowie einen Lichtsensor, der automatisch die Helligkeit regelt. Abstriche muss man bei der Verarbeitungsqualität der Monitorhalterung und des Funktasters machen und man verzichtet auf die Monitor-Hintergrundbeleuchtung, die ich persönlich als durchaus angenehm empfinde.

Overall
78%
78%
  • Verpackung & Produktdesign - 75%
    75%
  • Verarbeitung & Qualität - 75%
    75%
  • Funktion & Technik - 85%
    85%
  • Nachhaltigkeit - 75%
    75%

Pros

  • Gute Lichtausbeute und Lichtqualität
  • Stabiler Halt auf dem Monitor
  • Funk-Taster im Lieferumfang enthalten
  • Sehr fairer Preis

Cons

  • Etwas dürftige Verarbeitungsqualität
  • Undurchdachter Funk-Taster mit haptischen Schwächen
  • Keine Monitor-Hintergrundbeleuchtung
  • Keine Profile anlegbar
  • Sehr tief vergrabener USB-Anschluss

Preisverlauf

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Zuletzt aktualisiert am 27. April 2024 um 3:45 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

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