Google Pixel 6 Pro – warum ich es nicht kaufe

Ich habe Google lange Zeit gegeben, seine Probleme mit dem Pixel 6 und Pixel 6 Pro zu beheben und für viele mag es auch ein fantastisches Telefon sein. Für mich ist es das nicht – in diesem Bericht erkläre ich meine Gründe.

Gleich als Erstes möchte ich mich outen: Ich bin glücklicher Nutzer des Pixel 2 und aktuell des Pixel 5. Aus diesem Grund war ich regelrecht gehypt, als herauskam, das beim Pixel 6 neue Kamerasensoren und ein eigener Prozessor eingebaut wird. 

Google Pixel 6 Pro – Test auf Youtube

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Doch gleich nach dem Release kam durch erste Tester die Ernüchterung: Ja die Bilder sind fantastisch und auch die Videoqualität hat sich deutlich verbessert. Vielleicht zählt das Pixel 6 auch heute, fast ein Jahr nach Release immer noch zu den besten FOTO-Smartphones auf dem Markt. Doch das „Drumherum“ passt für mich nicht.

Software-Konsistenz – laggy & buggy

Mit dem Release vom Google Pixel 6 steigerten sich die Probleme beim Pixel 5. Apps wie beispielsweise die Kamera-App funktionierten plötzlich nicht mehr richtig. Updates wurden immer wieder verschoben und die gesamte Usability hat sich nachhaltig verschlechtert. Gefühlt reagiert das Pixel 5 heute träger als noch vor einigen Monaten.

Zur Ehrenrettung von Google muss man zugeben, dass viele Probleme mittlerweile in den Hintergrund getreten sind.

Doch als Pixel-Nutzer der „älteren Generation“ fühlt man sich da schon etwas hintenangestellt. 

Nun hatte ich dem Pixel 6 Pro also genügend Zeit eingeräumt, um im Juni selbst einen Test mit dem Gerät zu starten, in der Hoffnung, dass Google nun die groben Fehler ausgebessert hat und die User Experience wieder „Pixel Like“ ist.

Doch, dem war nicht so. Der Fingerabdrucksensor beispielsweise ist im Vergleich zu einem Samsung S22 oder S21 FE langsam und reagiert immer mal wieder unzuverlässig.

Ebenfalls macht der automatische Helligkeitssensor regelrecht „was er will“. In dunklen Räumen dunkelt er nicht richtig ab, in hellen braucht er lange um die Helligkeit hochzudrehen. 

Da macht man es besser gleich manuell. 

Generell fehlt mir die „pure Android 12“-Geschwindigkeit, wie sie mir z.B. ein Samsung S22 liefert, welches zu gleichem Zeitpunkt zur Hand war. Es könnte sein, dass Google hier in der Display-Frame-Rate trickst, um z.B. Batterie-Laufzeit zu gewinnen.

Und dann ist da noch das Thema Software-Updates generell. War es nicht Google, die von den anderen Herstellern schnelle Updates erwarteten und einforderten? Mittlerweile ist es so, dass z.B. Samsung regelmäßig die Software-Updates früher und schneller ausspielt, als der Android-Hersteller selbst. Und, dann gibt es noch solche Unsinnigkeiten wie ein exklusives Livestreaming in Google Duo – aber nur für Samsung-Nutzer. Dies muss man sich einmal überlegen: Google ist der Entwickler von „Google Duo“ und bietet statt als exklusiven Pixel-Feature ein Livestream-Modul exklusiv bei Samsung an. Verrückte Welt!

Thermische Probleme?

Überraschend war die Temperatur, die die Rückseite während dem Betrieb annahm. Insbesondere beim Videoaufzeichnen in 4K-60FPS wurde das Gerät wirklich sehr warm. Für mich vielleicht auch unnatürlich warm – ein Problem, welches Übrigens auch das S22 hatte. Der Tensor-Chip ist halt doch „nur ein Exynos“. 

Sonstiges was mich stört

Eine der für mich störendsten Dinge am Pixel 6 Pro ist die extrem rutschige Glasrückseite. Durch die schiere Größe des Geräts – welche mir absolut nicht zusagt, aber ich nicht als negativ-Punkt anführen möchte, hatte ich immer die Sorge, dass mir das Gerät aus der Hand fallen könnte. Was zum Filmen und fotografieren fantastisch war, entwickelte sich im Alltag zu einer Herausforderung: Das Pixel 6 Pro passt gerade so in die Jeans, schaut dabei aber schon ein Stück aus der Tasche heraus. 

Es ist einfach nicht mehr praktisch, ein solch großes Smartphone herumzutragen. Und mit der rutschigen Rückseite wurde es noch komplizierter.

Und dann sind da noch die Lautsprecher. Ja, sie sind deutlich besser als beim Pixel 5 mit ihrer Ultraschall-Lösung unter dem Display. Aber im direkten Vergleich mit einem Samsung S22 oder Iphone 13 sind sie deutlich blecherner. 

Die Kamera – viel Licht aber noch mehr Schatten.

Doch kommen wir zur Parade-Disziplin des Google Pixel 6 Pro: Der Kamera. Mit dem neuen 50 Megapixel-Bildsensor hat Google vermutlich die beste oder zumindest eine der besten Foto-Kameras in ein Smartphone gepackt.

Der optische Zoom ist scharf und selbst im zehnfach-Hybrid-Modus lassen sich brauchbare Bilder fotografieren.

Doch es kommt immer wieder zu irgendwelchen verwirrenden Bugs. Im Innenbereich beispielsweise fotografiere ich mit der Hauptkamera mit Blende f1.9 Bilder, wechsle ich dann zum 4x optischem Zoom, croppt er in die Hauptlinse, ohne den anderen Bildsensor zu nutzen. Im Außenbereich, vermutlich lichtstärkebedingt, wechselt er auf die optische Zoomlinse mit f3.5.

Wieso unterbindet Google hier einfach die Nutzung von bestimmten Linsen? 

Und dann gibt es da noch den Videomodus.

Kann ich bei einem Samsung S22 alle Linsen in 4K-60FPS nutzen, schränkt mit Google hier massiv ein. Denn unter 4K-60 lassen sich nur noch die Haupt- und Ultraweit-Linse nutzen, nicht aber mehr der optische Zoom. 

Unter 4K-30FPS hingegen stehen mir weitere Linsen zur Verfügung – oder halt gleich unter Full-HD-60FPS. 

Auch dies ist ein großer Nachteil in der Nutzung. Mit dem Tensor-Chip bin ich davon ausgegangen, alle Linsen in jeder Auflösung nutzen zu können. Weswegen uns Google seit Jahren 24 oder 50 fps verweigert, bleibt wohl auch ihr Geheimnis.

Und dann gab es da zu guter Letzt noch einen verrückten Bug, der immer dann auftrat, wenn ich die Fotodetails in der Google Foto-App anschauen wollte. Dabei stürzte die App ab und wollte neu installiert werden.

Beispiele für die genannten Situationen findet ihr natürlich im Youtube-Video.

Fazit

Das Google Pixel 6 Pro ist ein schönes Smartphone mit einer fantastischen Kamera. Leider scheint Google weiterhin die Software nicht in den Griff zu bekommen. Hier könnte das Pixel 7 und Pixel 7 Pro als zweite Generation sicherlich profitieren, denn Google wird dort die gleiche Kamera-Hardware verbauen. Für ein Smartphone, welches mehr als 750 Euro kostet, möchte ich aber nicht als Beta-Tester fungieren, dann kann ich mir auch ein 300 Euro Asia-Phone kaufen. 

Alles in Allem hat Google sicherlich gute Hardware verbaut, so auch z.B. das tolle Display, aber für ein Flaggschiff-Smartphone ist es mir am Ende zu wenig. Ich bleibe also bei meinem Pixel 5 und warte auf das Pixel 7.

Testergebnisse

Fazit

Das Pixel 6 Pro ist ein sehr großes, auf der Rückseite extrem rutschiges Smartphone mit einer herausragenden Fotokamera. Leider hat Google seine Software nicht so im Griff, wie man es sich für ein Flaggschiff-Smartphone wünschen würde. Aus diesem Grund warte ich auf den Nachfolger, das Pixel 7 / 7 Pro und hoffe, dass dort die Softwarebugs und Prozessorschwierigkeiten ausgemerzt sind. 

Overall
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Pros

  • Tolle Fotokamera
  • Lange Akkulaufzeit bei normalem Betrieb
  • Exklusives, neuartiges Design
  • lange Updategarantie
  • Tolles Display

Cons

  • Wird schnell ziemlich heiß
  • Prozessor deutlich schwächer als Apples A15 oder Snapdragon Gen 1
  • Softwareprobleme im Bereich der Kamera
  • Videolinsen nicht alle in allen Auflösungen nutzbar

Preishistorie

30 Tage

6 Monate

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Zuletzt aktualisiert am 9. Oktober 2024 um 1:53 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Zuletzt aktualisiert am 9. Oktober 2024 um 1:53.

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