Oktober war brutal für mein Balkonkraftwerk. Nur 80,41 Kilowattstunden produziert – das ist ein Einbruch von über 30 Prozent im Vergleich zum September. Nebel, Regen, kaum Sonne – der Herbst zeigt gnadenlos, warum Oktober, November und Dezember die absoluten Endgegner für jede Solaranlage sind. Aber: Lohnt sich ein Balkonkraftwerk trotzdem? Und was habe ich getan, um mein System winterfit zu machen? Das erfährst du jetzt.
Die wichtigsten Punkte:
- Nur 80 kWh Produktion, 30% weniger als September
- Trotzdem 21€ Ersparnis und 19% Autarkie
- Eigenverbrauch bei 88% – kein Strom verschwendet
- Turm mit Styropor isoliert gegen Heizungsverluste
- Spezifischer Ertrag: 45 kWh pro kWp
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Die harten Fakten: 80 kWh im Oktober
Im Oktober hat meine Anker Solix Anlage gerade mal 80,41 Kilowattstunden erzeugt. Zum Vergleich: Im September waren es noch 117,51 kWh – ein Rückgang von über 30 Prozent. Und wenn ich an meinen besten Monat Mai denke, wo ich 226,47 kWh produziert habe, wird klar: Oktober ist mit Abstand der schwächste Monat seit März.
Von diesen 80 kWh gingen 41,41 kWh in den Speicher, 38,66 kWh direkt ins Haus und nur 0,34 kWh ins öffentliche Netz. Und genau das ist eigentlich die positive Nachricht: Selbst bei so wenig Produktion verbrauche ich fast alles selbst. Keine Verschwendung, maximale Effizienz mit einer Eigenverbrauchsquote von 87,69 Prozent.
Beim Verbrauch sieht es so aus: 305,86 kWh vom Netz bezogen, dazu 38,66 kWh direkt von den Panels und 31,85 kWh aus dem Speicher. Das ergibt eine Autarkiequote von 18,73 Prozent – ein heftiger Rückgang im Vergleich zum September, wo ich noch bei 36,81 Prozent lag. Aber denk dran: Oktober war extrem schlecht, und trotzdem habe ich fast ein Fünftel meines Strombedarfs selbst gedeckt.
Neue Analyse-Werte in meiner Tabelle
Ich habe meine Auswertung komplett überarbeitet und tracke jetzt auch den spezifischen Ertrag, die Speicher-Vollzyklen, die Energieverluste und vor allem: die echte finanzielle Ersparnis. Der spezifische Ertrag ist besonders wichtig, weil du damit deine Anlage mit anderen vergleichen kannst – egal wie groß sie ist.
Im Oktober habe ich 45,17 Kilowattstunden pro Kilowatt Peak erzeugt. Meine Anlage hat 1,78 kWp – also 4 Panels mit je 445 Watt. Pro Kilowatt Peak habe ich im Oktober 45 kWh rausgeholt. Im Mai lag ich übrigens bei 127,23 kWh/kWp – also fast dreimal so hoch.
Bei den Speicher-Vollzyklen zeigt sich: Mein 6,4-kWh-Speicher [AFFILIATE-LINK: Anker Solix Solarbank 2] wurde im Oktober nur 4,98 Mal komplett durchgelaufen. Ein Vollzyklus bedeutet: Der Speicher wird von leer auf voll geladen und dann wieder komplett entladen. Im Mai hatte ich fast 24 Vollzyklen – das zeigt krass, wie wenig der Speicher im Oktober wirklich gearbeitet hat.
Interessant sind auch die Energieverluste: 9,56 kWh sind durch den Speicher verloren gegangen, was 2,87 Euroentspricht. Das sind Umwandlungsverluste durch Wärme, Elektronik und Ladezyklen. Ein Wirkungsgrad von 77 Prozent ist völlig normal und im grünen Bereich.
Die echte Ersparnis: 21 Euro im schwächsten Monat
Und jetzt zur wichtigsten Zahl: Im Oktober habe ich 21,15 Euro gespart. Wie berechnet sich das? Die 70,07 kWh, die ich selbst erzeugt und verbraucht habe – also direkt von Solar plus aus dem Speicher – mal 30 Cent pro kWh, minus die 2,87 Euro Speicherverluste. Das ist die echte, reale Ersparnis – keine Milchmädchenrechnung. Und selbst im schwächsten Monat sind das über 20 Euro.
Warum war Oktober so schwach?
Ganz einfach: Das Wetter. Oktober war diesig, neblig, regnerisch – teilweise hatte ich tagelang kaum Sonne. Der beste Tag war der 2. Oktober mit 7,54 kWh, aber dann kamen am 6. und 7. Oktober die absoluten Tiefpunkte: 0,63 kWh und 0,73 kWh. Also praktisch nichts.
Und genau das ist die Realität im Herbst. Oktober, November, Dezember, Januar – das sind die Endgegner für jedes Balkonkraftwerk. Kurze Tage, tiefstehende Sonne, oft bewölkt. Aber genau deshalb sind diese Daten so wichtig: Damit du weißt, was dich erwartet. Wenn du überlegst, ein Balkonkraftwerk anzuschaffen, plan nicht mit diesen Monaten. Die starken Monate April bis August machen’s wett – da produziere ich teilweise das Dreifache.
Wintervorbereitung: Turm isoliert
Ich habe meinen Batterie- und Wechselrichter-Turm für den Winter mit Styroporplatten isoliert. Warum? Die Akkus müssen über null Grad bleiben. Sobald es kälter wird, schaltet sich die integrierte Heizung ein – und die frisst Strom, teilweise mehrere Kilowattstunden pro Tag. Das wäre natürlich kontraproduktiv, wenn ich im Winter eh schon wenig produziere.
Die Isolation soll die Wärme im Turm halten, damit die Heizung weniger arbeiten muss. Sieht vielleicht nicht super hübsch aus, aber es sollte funktionieren. Im November-Update werde ich zeigen, ob die Isolation was gebracht hat. Wichtig: Ich habe bewusst Luftschlitze gelassen, damit die Elektronik nicht überhitzt.
Fazit: Wenig Ertrag, dennoch gespart
80 kWh im Oktober, 21 Euro Ersparnis – das ist wenig, aber es war zu erwarten. Die nächsten Monate werden ähnlich hart. Aber selbst mit nur 80 kWh habe ich knapp 19 Prozent meines Verbrauchs selbst gedeckt, und die Eigenverbrauchsquote von fast 88 Prozent zeigt: Das System arbeitet effizient. Kein Strom wird verschwendet.
Wenn ich die starken Monate dagegenhalte – Mai mit über 52 Euro Ersparnis, August mit fast 56 Euro – dann lohnt sich das System definitiv. Ich bin gespannt, was die Isolation im November bringt. Wenn die Heizung weniger laufen muss, könnte das ein echter Game-Changer werden.



